In der brasilianischen Ausgabe von Big Brother (Globo) wird eine Frau im Schlaf vergewaltigt. Der Täter muss das Big Brother Haus wenig später verlassen. Globo versucht den Vorfall herunterzuspielen. Medien unterschiedlicher Qualitätsstufen üben sich in bildlicher und textlicher Reproduktion sexualisierter Gewalt und ethnisierender Berichterstattung.
Es sei nicht das erste mal gewesen, dass sich solche Szenen im brasilianischen Big Brother Container ereignen. So paraphrasiert die BBC Aussagen eines Sprechers von Globo ("Globo TV looked into the facts once suspicion began, and all early indications pointed to similar scenes of past editions of the reality show."). Dieses Statement war keine Offenlegung einer denkbar problematischen Gesamtsituation, sondern sollte den Vorfall herunterzuspielen. Zwar verurteilte der Sender das Verhalten des Kandidaten. Primäres Ziel scheint jedoch Verharmlosung und damit das Abwenden von Image-Schäden zu sein.
Auch wenn es die Bilder - wenn man den vagen und sich teils widersprechenden Medienberichten glauben schenken darf - nicht in die TV-Zusammenfassung schafften, waren sie per Internet-Livestream zu sehen. Wenig später landete der Ausschnitt auf Youtube. Boulevard-Zeitungen wie Blick und Bild geben teile des Videos bzw. Screenshots auf ihren Homepages wieder und reproduzieren damit die sexualisierte Gewalt im Big Brother Container.
Die Berichterstattung ist zudem latent rassistisch aufgeladen. Der Hinweis auf die Hautfarbe des Täters fehlt in kaum einem Artikel - egal ob sie auf dubiosen Promi-News Plattformen oder von vermeintlich seriösen Quellen wie der BBC oder dem SPIEGEL veröffentlicht werden. Zwar wird in diesem Zusammenhang die Mutter des Täters zitiert, die ihren Sohn als Opfer von Rassismus wähnt. Diese Aussage scheint jedoch für so manche JournalistIn eine geradezu willkommene Rechtfertigung zu sein, die Hautfarbe des Täters ins Zentrum zu rücken und sexualisierte Gewalt damit zu ethnisieren.
.Org, aber es ist liegt generell im Argen bei Sendungen wie Big Brother.
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