Freitag, 25. Januar 2013

Doctor Who vs. Star Trek - Eine Orientierungshilfe

Captain vs. Doctor, Compangion vs. Erster Offizier, Gallifrey vs. Vulkan, Borg vs. Cyberman. Das ultimative Doctor Who versus Star Trek Battle.

Wer sind die Guten?

Star Trek: Das Führungsteam des jeweiligen Raumschiffes (das meistens, aber nicht immer, Enterprise heißt) und einige Nebenfigur-LakaiInnen sowie tendenziell: Die Menschheit des 23. und 24. Jahrhunderts, die Sternenflotte und die Vereinigte Föderation der Planeten.

Doctor Who: Der Doctor, wobei er sich da neuerdings nicht mehr ganz sicher ist (schlechtes Gewissen wegen Genozid). Tendenziell noch bessere Menschen (und überhaupt Menschen - denn der Doctor ist keiner) sind seine wechselnden Companions. Sie begleiten den Doctor für einige Zeit bei seinen Reisen durch Raum und Zeit und führen uns, das Publikum, regelmäßig neu in die Welt des Doctors ein. Auch die meisten Aliens kann man überschlagsmäßig zu den Guten zählen. Selbst böse Dinge sind mitunter nett gemeint oder Missverständnissen geschuldet (interstellare Kriege, der Untergang von Pompai).

Wer sind die Bösen?

Doctor Who: Die absoluten Todfeinde des Doctors sind pickelige, zu groß geratene Roboterstaubsauger, die auf den Namen Daleks hören. Ihre Stimmen klingen wie eine dieser improvisierten Durchsagen in der Straßenbahn - ihre GegnerInnen bedrohen sie mit einem Mixstab und einer Abflusssaugglocke. Auch nicht zu spaßen ist mit den metallenen Cybermen, die bevorzugt Obdachlose oder einfach auch mal alle Menschen assimilieren, gehirnamputieren und zu willenlosen Robotern umbauen. Eher zu belächeln ist The Master, das böse Gegenstück zu The Doctor. In der alten Serie noch im traditionellen Bösewicht-Outfit (dunkler Umhang, drohender Blick, schwarzer Klodeckelbart), ist er in der neuen Serie ein eher Tony Blair artiger Schurke. Das Doctor/Master Verhältnis befindet sich derzeit im Status der Aussöhnung (in etwa so wie das von Dr. Evil und Austin Powers am Ende des dritten Teils). Sonst wechselnde und wiederkehrende BösewichtInnen. Darunter Schaufensterpuppen; Aliens, die sich in übergewichtigen PolitikerInnen verstecken; steinerne Engelsskulpturen, die sich nur bewegen, wenn niemand hinschaut und ähnlicher Firlefanz.

Star Trek: "We are the Borg. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Resistance is futile." Borg, supertopböse. So böse, dass sogar Bücher über sie geschrieben werden. Dann kommt lange nichts. Außer Species 8472: Böser als die Borg, aber unsere informellen Verbündeten gegen sie. Deshalb nicht ganz so böse. Schon eher die Taliban der 1980er Jahre des Weltraums. Die KlingonInnen waren früher böse. Ferengi sind noch heute eine super Projektionsfläche für AntisemitInnen. Sonst große (Bio-)Diversität an BösewichtInnen. In den 1960er Jahren bevorzugt mit kleinem I und wenig an.

Was machen Frauen?

Star Trek: In Star Trek: The Original Series sind sie böse und/oder sexy und haben wenig Text (z.B. Lt. Uhura, gespielt von Nichelle Nichols) In Star Trek: The Next Generation sind sie auf klassische Frauenberufe festgelegt oder sterben früh (Tasha Yar, gespielt von Denise Crosby). In Star Trek: Deep Space Nine sind sie vergleichsweise gleichberechtigt oder kämpfen um Emanzipation. In Star Trek: Voyager ist eine von ihnen Captain (Kate Mulgrew). In Enterprise nicht. In Star Trek (2009) sind sie nicht böse und sonst so wie in The Original Series.

Doctor Who: Der Doctor sind sie schon mal nicht. Die bisher 11 Inkarnationen wurden durchwegs von Männern verkörpert, wobei es Andeutungen gibt, dass der Doctor auch als Frau "regenerated"[1] werden könnte. Die Companions sind hingegen meistens weiblich. Sie assistieren dem Doctor, sind mit ihm befreundet, mitunter in ihn verliebt und eher selten mit ihm verwandt. Die Sterberate ist überraschend niedrig, was auch an der chronischen Jugendlichkeit der BegleiterInnen liegen kann. Zumindest eine hat im Alter mit der Kinderserie The Sarah Jane Adventures (CBBC) ein eigenes Spin-Off bekommen. Hauptdarstellerin Elisabeth Sladen verstarb 2011 an einem Krebsleiden

Wer ist so richtig lächerlich?

Star Trek: Lt. Worf (wird chronisch nicht ernst genommen)

Doctor Who: K-9, der Roboterhund, der uns vor dem schwarzen Loch in Genf schützt.

Darf die Geschichte verändert werden?

Doctor Who: Nicht die eigene im Nachhinein. "Some points in time are fixed" - was genau, bleibt unklar. Werden fixierte Dinge geändert kommen große Monster-Alien-Vögel und essen das Raum/Zeit-Kontinuum auf.

Star Trek: Laut der Temporal Prime Directive, die in ferner Zukunft beschlossen wird, darf der Verlauf der Geschichte nicht verändert werden. Genau das passiert aber vergleichsweise häufig, insbesondere in Star Trek Ablegern jüngeren Datums. Resultat der Eingriffe in die Vergangenheit sind eine mittelmäßige Serie (Enterprise 2001-2005) und ein schlechter Film (Star Trek 2009). Für die Wahrung der Zeitlinie sind so genannte Time Agents zuständig. Ihre Erfolge: Enden wollend.

Wie lauten die gängigen Cathphrases?

Doctor Who: "Time can be rewitten." - zumeist gefolgt von: "Some points in time are fixed." "It's bigger on the inside!" "EXTERMINATE!!!" "You will be deleted!" "Reverse the polarity of the neutron flow."

Star Trek: "Make it so." "Ready to beam." "Fascinating!" "Live long and prosper!" "He's dead, Jim." "Phasers on stun." "Hailing on all frequencies. No response."

Bevorzugte Fortbewegungsmittel?


T.A.R.D.I.S. gegen Raumschiff. Das Simmering gegen Kapfenberg der Science Fiction.

Die T.A.R.D.I.S. (die Abkürzung steht für: Time and Relative Dimension in Space) ist eine blaue, rechteckige Polizeinotrufbox, die von innen größer ist, als von außen (siehe Cathphrases). Die kleine blaue Holzbox mit dem spannenden Innenleben kann - mit punktuellen Einschränkungen - jeden Punkt in Raum und Zeit ansteuern. Als Reisemodus wird sowohl sichtbar als auch unsichtbar angeboten. Wird die T.A.R.D.I.S. gestartet, ertönt ein charakteristisches Maschinengeräusch, das als Reminiszenz an die Serie Doctor Who auch bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London 2012 abgespielt wurde.

Obwohl die T.A.R.D.I.S. innen größer ist, kommt sie an den Komfort eines Raumschiffes der Föderation nicht heran. Denn selbst die Rostlauben aus dem 22. Jahrhundert weisen ein ruhigeres Flugverhalten auf, als das holprige Fortbewegungsmittel des Doctors. Dazu gibt es Replikatoren und ab dem 24. Jahrhundert sogar Holodecks als Spielwiese für die FreundInnen virtueller Realitäten.

Dem kann wiederum entgegengehalten werden, dass der Doctor und seine Companions gar keine Holodeck Reenactments brauchen, weil sie beliebig durch die Zeit reisen können. Nicht nur in puncto Zeitreisefähigkeit ist die T.A.R.D.I.S den Raumschiffen der Sternenflotte überlegen. Erstere kann in kürzester Zeit gigantische Entfernungen zurücklegen. Das hätte die Besatzung der Voyager auf ihrer Odyssee gut brauchen können.

Seit "The Doctor's Wife" (Staffel 6, Folge 3) ist bekannt, dass die T.A.R.D.I.S eigentlich eine Frau ist. Das erinnert ein bisschen an Männer, die ihren schnellen, teuren Autos (oder ihren Raumschiffen) Frauennamen geben. Wie sympathisch diese Zusatzinformation angesichts dessen ist, liegt in den Augen der BetrachterIn.

Anmerkung:
[1] Die Simsalabim-Deus ex Machina-"Schauspieler abgesprungen/rausgeworfen/im Sterben – wir brauchen einen neuen Doctor" REGENERATION!

Links:
Doctor Who im Star Trek Wiki.
Star Trek im Doctor Who Wiki.


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