Father Ted (Channel 4) ist eine Sitcom über drei katholische Priester unterschiedlichen Alters. In der Folge "A Song for Europe" wollen zwei von ihnen für Irland am Eurovision Song Contest teilnehmen.
Ähnlich wie in anderen Produktionen, an denen Graham Linehan als Drehbuchautor beteiligt war - dazu gehören etwa Black Books oder The IT Crowd (beide Channel 4) - ist es ein eher surrealer Humor, der dem Publikum, der gemeinsam mit Arthur Matthews geschriebenen Sitcom Father Ted, vorgesetzt wird. Das beginnt schon beim Grundsetting der Serie: Drei Priester leben in einem Haus auf eine irischen Insel, die auf keiner Landkarte eingezeichnet ist, sich aber dennoch eines vergleichsweise belebten Gemeindelebens erfreut. Father Ted Crilly (Dermot Morgan) scheint neben Haushälterin Mrs Doyle (Pauline McLynn) die einzige halbwegs zurechnungsfähige Person im Pfarrhaus zu sein. Das Vokabular von Father Jack Hackett (Frank Kelly) beschränkt sich dank alkoholbeeinflusster geistiger Umnachtung auf wenige Krauftausdrücke während der junge Father Dougel McGuire (Ardal O'Hanlon) an infantiler Naivität kaum zu überbieten ist.
Eines Tages beschließen Dougal und Ted an der irischen Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest teilzunehmen. Der Text ist schnell geschrieben, aber mit der Musik möchte es nicht so richtig klappen, weshalb die Melodie der B-Seite eines Songs, der vor vielen Jahren Platz 5 in der norwegischen Vorausscheidung belegte, kurzerhand entlehnt wird. Die Band sei, so Father Dougal, wenig später bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen und mit ihr der Producer, die Tonstudio-MitarbeiterInnen und sämtliche RechteinhaberInnen. Das Risiko, erwischt zu werden, erscheint gering.
Bei der irischen Vorausscheidung müssen Ted und Dougal gegen zwei andere Priester antreten. Es ist eines dieser absurden Priester vs. Priester-Konkurrenzverhältnisse, die sich durch die Serie ziehen. Das Lied können sie letztlich doch nicht in der geplanten Form vortragen und so muss kurzerhand ein Plan B her, der da lautet: Der gleiche Text, erleichtert um die urheberrechtlich geschützte Melodie, die auf zwei Akkorde reduziert wird. Trotz einer miserablen Performance mit einem miserablen Song, gewinnen Ted und Dougal die Vorausscheidung, weil das irische Fernsehen einen weiteren Sieg beim Eurovision Song Contest vermeiden möchte. Gut trifft sich, dass es in diesem Jahr, aufgrund technischer Probleme im Vorjahr kein Telefonvoting gibt und stattdessen eine Jury entscheidet, Ted und Dougal zu den Siegern zu machen. Nach vielen Jahren als Gastgeberland ist einfach kein Geld mehr übrig, die Veranstaltung ein weiteres mal auszurichten.
Ein nicht gerade unrealistisches Szenario. Irland hat den Song Contest insgesamt sieben Mal - zuletzt 1996 und danach nie wieder - gewonnen. Die Austragung, die dem jeweiligen Siegerland zukommt, kostet Geld und wenn man sich Song Contest Beiträge wie jenen von Dusty the Turkey (2008) ansieht, liegt der Verdacht nahe, dass man sich selbiges in Irland (und mutmaßlich nicht nur dort) sparen will.
Vorher:
Nachher:
Siehe auch:
Fünf sehenswerte Song Contest Katastrophen
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