Im Jänner 2009 ging www.feministfrequency.com online. Dabei handelt es sich um den Blog bzw. Vlog der Kommunikationswissenschaftlerin und Medienkritikerin Anita Sarkeesian. In ihren Artikeln und Videos kritisiert sie Rollenkonventionen in Filmen, Serien, Werbung und Computerspielen. Sie beschäftigt sich u.a. mit Gender, Sexismus, Rassismus und Klassenverhältnissen in popkulturellen Kontexten (und das mit viel Humor und Ironie). Hier eine kleine Auswahl ihres Schaffens.
The Bechdel Test for Women in Movies
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Ursprünglich aus dem Comic Dykes to Watch Out For, hat Anita Sarkeesian mit diesem Video viel zur Popularisierung des "Bechdel Test" im Internet beigetragen.
Der Test besteht aus vier Fragen:
1. Gibt es in dem jeweiligen Film mindestens zwei Frauen, die Namen haben?
2. Sprechen sie miteinander?
3. Sprechen sie über etwas anderes außer über einen Mann?
So einfach der Test, so überraschend das Ergebnis: Unglaublich viele Filme fallen durch.
Women’s Stories, Movies and the Oscars
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"Only four out of fifty of these films are exclusively centered on women's lives."
Nur ein einziger Oscar für den besten Film ging bisher an eine Frau. Ein Großteil der Filme, die in den letzten 50 Jahren mit diesem Oscar ausgezeichnet wurden, erzählen Geschichten über Männer. Anita Sarkeesian beschäftigt sich sowohl mit den wenigen Ausnahmen als auch mit der allgemeinen Tendenz.
Retro Sexism and Uber Ironic Advertising
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"It's really the normalization of sexism through the use of irony. It's the 'they know that I know that they know that their being sexist'"
Ein Video über vermeintlich ironisierten Sexismus in Werbespots. Kritisiert werden die Rollenkonventionen "naive Frau" und "manipulativer Mann". Anita Sarkeesian argumentiert, dass selbst wenn derartige Stereotype ironisiert werden, sie trotzdem noch immer sexistisch sind.
Why we need you Veronica Mars!
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"It's a pretty rare representation to have young women shown as super knowledgeable about all different technologies"
Eine sehr positive, trotzdem zugleich auch sehr differenzierte Besprechung über Veronica Mars (UPN / The CW). So funktioniert gute Fernsehkritik! Nicht alles im Fernsehen ist schlecht. Aber selbst gute und kritische Formate sind nicht davor gefeit Herrschaftsverhältnisse zu reproduzieren. Kritische Fernsehwissenschaft hätte die Aufgabe genau darauf hinzuweisen.
Beyond True Blood’s Sensationalism
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"Let's be clear, vampires are evil, manipulative, blood-sucking, monsterous, undead beings. Now to equate these evil beings with Black folks and Queer folks is not a far cry from the actual accusations against Black folks and Queer folks both historically and currently."
Ein Video zur TV-Serie True Blood (HBO), in dem sehr schlüssig argumentiert wird warum es sich dabei um kein emanzipatorisches - sondern vielmehr um ein rassistisches, sexistisches und homophobes - Format handelt. Anita Sarkeesian lässt wenig vom grassierenden True Blood Hype übrig und zeigt schonungslos auf, wie die Serie gängige Stereotypen völlig unkritisch reproduziert.
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