Freitag, 15. April 2011

Kreativer Protest gegen die Kommerzialisierung der Theater-, Film- und Medienwissenschaft

Kritische StudentInnen verhinderten am 14. April 2011 eine gesponserte Lehrveranstaltung am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Mittels gefälschter Informationsschilder wurde die Lehrveranstaltung kurzerhand "abgesagt". Das Institut wusste sich nicht anders zu Helfen als die Polizei zu rufen. Wenig später wurde die erste Einheit der Lehrveranstaltung offiziell gecancelt.





Der Lehrveranstaltungsleiter Rainer M. Köppl ist Professor und zugleich auch Studienprogrammleiter am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft. Wie die Basisgruppe Theater-, Film- und Medienwissenschaft in einer Stellungnahme schreibt, kann sich Köppl in dieser Funktion seine Lehrveranstaltungen "im Alleingang bzw. von weisungsgebundenem Vize-StudienprogrammleiterInnen genehmigen lassen".

Genau das scheint er auch bitter nötig zu haben. Denn wenn Köppl nicht gerade medienwissenschaftliche Lehrveranstaltungen zum Thema Taschentücher "in Hollywoodblockbustern der letzten 10 Jahre" (kein Scherz! - siehe Vorlesungsverzeichnis der Universität Wien) abhält, jagt er vorzugsweise Vampire für das Fernsehen. In ATV Die Reportage stellte er kürzlich einem Medium die Frage, warum es ihm so schwer falle an Vampire zu glauben. Die Antwort des Mediums: "Dir ist dein Verstand im Wege!"


Selbigen scheint Köppl in der Zwischenzeit erfolgreich aus dem Wege geräumt zu haben. Denn mit seiner Taschentuch (Marketing-)Lehrveranstaltung verspielt er momentan auch den letzten Rest seiner Reputation als Geisteswissenschaftler.



Die Lehrveranstaltung mit dem bizarren Titel "'Ästhetik und Poetik' - P.R. Oh It's a Feh" löste verständlicherweise Proteste von kritischen StudentInnen und der Studienvertretung aus. Ein weiterer Bericht zu den Aktionen findet sich hier.


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