Freitag, 7. Januar 2011

Corporate Design

Wenn ein Programm inhaltlich nicht viel hergibt und auch keine Ideen vorhanden sind diesen Zustand konstruktiv zu ändern, bleibt immer noch die Möglichkeit an der Fassade zu adjustieren. Der ORF hat sich genau dafür entschieden. Anfang Jänner 2011 wird „ORF 1“ zu „ORFeins“, während „ORF 2“ erstmal „ORF 2“ bleiben darf.

„Gutes Programm allein reicht nicht“, wird Designer Michael Hajek auf derstandard.at zitiert. Dass er das Programm des ORF für gut hält, liegt wahrscheinlich daran, dass Hajek zuvor bei RTL beschäftigt war und wer am Boden liegt, hält mutmaßlich auch Zwerge für Riesen. Sein Design biete "österreichische Identität, ohne gleich provinziell zu werden". Provinzialität gibt es also nicht gleich, sondern erst später – zumindest das wäre ein Fortschritt!

Abgesehen davon, dass die Idee, eine Zahl in einem Logo auszuschreiben, nicht sonderlich innovativ ist – man denke beispielsweise an „BBC one“ bis „BBC FOUR“ oder "Das Erste" - erinnert die Kombination aus Groß-/Kleinschreibung, für die sich der ORF entschieden hat, stark an das Corporate Design des Schweizer Fernsehens. Mit den Worten "Schamloser Diebstal bei SF zwei", fasst dass ein/e PosterIn im Forum von derstandard.at zusammen. Fairerweise muss hier festgehalten werden: Beim Schweizer Fernsehen wird nicht die "eins", sondern die "zwei" ausgeschrieben. Also eindeutig nicht geklaut, Herr Hajek.

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