Friday Night Dinner (Channel 4) ist eine von vielen Serien, die ich mir schon lange ansehen wollte, es aber trotzdem erst kürztlich - nach langem Hinausschieben - getan habe. Das mag zum Teil daran liegen, dass der Plot "die ganze Familie trifft sich zum Essen" schon in der Realität eher in die Kategorie spooky bis latent unangenehm einzuordnen ist. Warum soll man sich das also im Fernsehen ansehen?
Bei genauerer Betrachtung gibt es dafür gleich mehrere Gründe: Da wäre zum einen die Produzentin Nira Park, die neben Friday Night Dinner auch legendäre Sitcoms wie Black Books oder Spaced (beide Channel 4) auf den Weg gebracht hat. Die Rolle der Familienmutter hat Tamsin Graig übernommen, die neben Black Books und Green Wing zuletzt in Episodes (BBC / Showtime) zu sehen war.
In Friday Night Dinner wird Familie als Zwangsgemeinschaft charakterisiert. Soziopathische Söhne (Simon Bird und Tom Rosenthal), ein neurotischer Vater (Paul Ritter), der seine Schwerhörigkeit entweder bewusst vortäuscht oder aus der Not eine Tugend macht und eine sowohl streitsüchtige als auch gegenüber ihrer Tochter extrem herablassende Großmutter (Frances Cuka) machen den familiären Wahnsinn perfekt. Als wäre das noch nicht genug schaut auch der seltsame Nachbar (Mark Heap) mit seinem Schäferhund regelmäßig und unangekündigt vorbei. Er ist mehr Stalker als Freund und sein Hund scheint eher ihn im Griff zu haben als umgekehrt.
Channel 4 hat angekündigt 2012 eine zweite Staffel von Friday Night Dinner zu produzieren. NBC arbeitet gemeinsam mit Greg Daniels, der auch für das US-Remake von The Office verantwortlich war, an einer amerikanischen Version. Dort sollen übrigens Tony Shalhoub (bekannt aus Monk) und Allison Janney (bekannt aus The West Wing) in die Rollen von Vater und Mutter schlüpfen.
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