Royal Wedding vs. Fremdenrecht

Die Welt dreht sich auch weiter, wenn die Aufmerksamkeit der Medien auf ein einziges Ereignis gerichtet ist. Der Schatten, den die mediale Fixierung auf ein singuläres internationales Großereignis wirft, wird auf vielfältige Weise genutzt um Entscheidungen an der Öffentlichkeit vorbeizumanövrieren. Ein Beispiel aus Österreich: Während Kate Middleton und Prinz William in London heiraten, beschließt der österreichische Nationalrat mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP ein menschenverachtendes Fremdenrechtspaket.

Während der österreichische Nationalrat ein Gesetz beschließt, dass noch rassistischer ist, als die vorhergehenden Asyl- und Fremdenrechtsnovellen, zeigt ORF 2 Bilder einer Hochzeit, die alleine im deutschsprachigen Raum parallel von mindestens sieben Sendeanstalten (ARD, ZDF, Sat.1, RTL, SF1, n-tv, N24) übertragen werden. Auch die Prioritäten der Redaktion von orf.at sind reichlich seltsam:

orf.at, 29. April 2011, 16:00 Uhr

Gerade öffentlich-rechtliche Sender sollten sich nicht dermaßen von schillernden Adelshochzeiten blenden lassen, wie das der ORF heute getan hat. Der Online-Redaktion könnte man noch einiges mehr vorwerfen. Aber ein Screenshot sagt hier mehr als fünf gerechtfertigte Vorwürfe.

Links gegen das neue Fremdenrechtsparket:
no-racism.net: fremdenrechts novelle 2011
at.indymedia.org: Weg mit ALLEN rassistischen Gesetzen! Gegen das Fremdenrechtsänderungsgesetz 2011!