Samstag, 29. Januar 2011

Demo gegen Korporationsball (12 Sekunden) / Helden von morgen (2 Minuten 30 Sekunden)

Ein glamouröses Treffen europäischer RechtsextremistInnen darf in der Wiener Hofburg – dem Amtssitz des österreichischen Bundespräsidenten und der OSZE - stattfinden. Sämtliche antifaschistischen Kundgebungen und Demonstrationen werden aus fadenscheinigen Gründen von der Polizei verboten. Am gleichen Abend wird die letzte Folge der quotenschwachen Castingshow Helden von morgen (ORF eins) übertragen. Welches Ereignis bekommt in der ZIB 24 (ebenfalls ORF eins) wohl mehr Aufmerksamkeit?

Eine rhetorische Frage, zugegebenermaßen. Die Antwort findet sich in der Überschrift dieses Artikels. Die Proteste gegen den WKR-Ball wurden im Meldungsblock in 12 Sekunden abgehandelt. Verlesen hat man eine paraphrasierte Aussendung der Polizei. Die hätte die Redaktion zumindest als solche kontextualisieren können (was in nur 12 Sekunden freilich nicht leicht ist).
Ganz allgemein würde der eine oder andere Konjunktiv den Polizeimeldungen, die in vielen Nachrichtensendungen als objektive Tatsachen verlesen werden, gut tun. Selbst in einer 12 Sekunden kurzen Meldung wäre das machbar.

Aber nun zum wirklich wichtigen Ereignis des gestrigen Tages: Cornelia Mooswalder hat bei Helden von morgen 100 000 Euro gewonnen.

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