Donnerstag, 2. April 2015

Call for Papers: So you think you can write about dance?

Der Verein zur Förderung Kritischer Theater-, Film- und Medienwissenschaft (KritTFM) startet sein nächstes Buchprojekt. Nach "How I Got Lost Six Feet Under Your Mother. Ein Serienbuch" (Zaglossus 2013) geht es diesmal um Tanz im Film. Der aktuelle Call for Papers richtet sich an alle Tanz-, Film- und Tanzfilm-Begeisterten. Einzige Voraussetzung zur Einreichung eines Papers ist die Bereitschaft sich kritisch mit Gesellschaft und Tanz in Film und Fernsehen zu beschäftigen. Deadline für die Einreichung eines Abstracts ist der 1. Juni 2015. Der Call wurde bis 10. Juni 2015 verlängert!


Hier der Call in deutscher und englischer Sprache:

So you think you can write about dance? [de]

In einem wissenschaftlichen Sammelband wollen wir, der Verein zur Förderung Kritischer Theater- Film- und Medienwissenschaft (KritTFM), den Themenbereich Tanzfilm aus unterschiedlichen Richtungen untersuchen. Unser Begriff sowohl von Tanz als auch von Film ist dabei relativ weit gefasst. Uns interessiert hauptsächlich Film genauso wie Fernsehen. Auch Ansätzen, die jede Art strukturierter Bewegung als Tanz ansehen, wollen wir in dem Buch die Möglichkeit geben, ihre Überlegungen zu entfalten. Wie schon bei unserem letzten Buchprojekt zum Thema Fernsehserien (How I Got Lost Six Feet Under Your Mother, Wien: Zaglossus, 2013) legen wir auf gute und gemeinsame Vorbereitung und gründliche Arbeit Wert.

Eigentlich ist es seltsam, dass Tanz in der Alltagskultur so eine zentrale Stellung zukommt. Schließlich handelt es sich beim Tanzen gehen um eine ganz andere Art der Zerstreuung als beim Hören von Musik, beim Fernsehen oder im Kino. Tanzen bedeutet, sich selbst bewegen und verlangt die Beteiligung des ganzen Körpers. Dennoch kann diese vergleichsweise anstrengende Tätigkeit auf viele regenerierend wirken. Etwa auf jene, die sich während einer zermürbenden Arbeitswoche nach einem durchgefeierten Wochenende sehnen.

Aber auch für jene, die sonst am Rande der Tanzfläche stehen, gibt es Tanz im Angebot, nämlich in Film und Fernsehen. Bereits im Stummfilm spielen tänzerische Elemente, wie etwa dicht choreografierte Slapstick Szenen, eine wichtige Rolle. Spätestens seit dem Tonfilm zählt der Tanzfilm zu den beliebtesten Sparten. War der frühe Tanzfilm noch stark an der Revue orientiert, stellt der neuere Tanzfilm gerne aufstrebende junge Tänzerinnen und Tänzer in den Mittelpunkt, die um zu tanzen diverse Schwierigkeiten überwinden müssen. Das Rezept ist sehr erfolgreich – von Filmen wie Step Up oder Street Dance gibt es entsprechend viele Teile und Varianten in unterschiedlichsten Milieus. Nicht minder beliebt sind diverse Casting Shows, Promi-Tanzshows oder Musik- und Tanzserien wie Glee oder Smash.

Es scheint ein besonderer Reiz vom Tanz auszugehen, der die Handlung des Filmes oder der Serie unterbricht. Dabei ist er manchmal aus der Handlung erklärt und manchmal aus der Geschichte ausgeklammert und bildet eine Gegenwelt, ein Kunstmittel. Der Tanz kann auch zwischen diesen Möglichkeiten changieren, dann wird die Wirklichkeit plötzlich choreografiert oder die Fantasie wird zur Realität. In diesem Verhältnis wiederholt sich das spannungsvolle Verhältnis zwischen Schein und Realität in der Gesellschaft.

Aber nicht nur die Funktion von Tanz als stilistisches Mittel ist interessant, auch die konkreten Bewegungen selbst sind entscheidend. Die Choreografie kann der Handlung eines Filmes oder einer Serie, die sie scheinbar mitvollzieht, auch heimlich entgegenstehen, diese unterlaufen oder parodieren. Der Tanz bildet eine zweite Welt, die offensichtlich, aber unbemerkt die Werke begleitet. Diese dichte Welt hat eine eigene Sprache und einen eigenen Sinn, der sich jenseits von Zeichen und Begriff verdichtet.

Vorbereitend wird es einen Lesekreis zum Thema Tanztheorie in Wien geben, der es auch Autor_innen ohne tänzerischen Vorkenntnissen erleichtern soll, einen Beitrag einzubringen. Wir erhoffen uns, auf diese Weise vielfältige und ungewöhnliche Perspektiven in dem Band versammeln zu können.

Geplant ist, die Beiträge in einem Sammelband zu publizieren. Davor gibt es ein Workshopwochenende von 4.-6. September 2015 in Wien, wo ein Austausch mit anderen Autor_innen stattfindet und das eigene Konzept zur Diskussion gestellt wird.

Einzige Voraussetzung zur Einreichung eines Papers ist die Bereitschaft sich kritisch mit Gesellschaft und Tanz in Film und Fernsehen zu beschäftigen. Wichtig ist auch, dass du bereit bist, am Workshop teilzunehmen und Lust hast, darüber hinaus gemeinsam am Beitrag zu arbeiten.
Dein Abstract sollte nicht länger sein als eine A4-Seite. Wir bitten dich, deinen Namen, Wohnort und eine E-Mail Adresse anzufügen. Es ist möglich, Papers in deutscher und englischer Sprache einzureichen.

Bitte sendet eure Abstracts bis spätestens 1. Juni 2015 10. Juni 2015 an: kritTFM[at]gmx.net

Wir freuen uns auf eure seltsamen, verrückten, ausgefallenen Beiträge und auch auf die pingeligen, pedantischen und gut recherchierten.

KritTFM

Mehr Infos zum Lesekreis und anderen Veranstaltungen, wie der KritTFM Brunch-Reihe, findet ihr
auf unserem Blog: http://krittfm.blogspot.co.at/
oder Facebook: https://www.facebook.com/krittfm
und Twitter: https://twitter.com/KritTFM


So you think you can write about dance? [en]

In an academic anthology we, the Association for the advancement of critical theater-, film- and media studies (KritTFM), want to research the subject area dance movie from different directions.
Our definition of dance as well as film is open to a relatively broad interpretation. We are mainly interested in film as well as television. We want to also provide the possibility to unfold thoughts about approaches that view every kind of structured movement as dance. As with our last book project on the subject of television series (How I Got Lost Six Feet Under Your Mother, Wien: Zaglossus, 2013), we emphasize good and collective preparation and thorough work.

It is somehow strange that dancing takes such a vital position in everyday culture. After all, to go dancing is a totally different form of dispersion than listening to music, watching television or going to the cinema. Dancing means to move yourself and asks for an engagement of the whole body. Still, this comparatively exhausting activity can have a regenerative effect on many. For instance on those that look forward to party through the weekend during their back-breaking work week.

But also for those who are otherwise located around the dancefloor, there is dance on offer in film and television. Already in the silent movies dance elements play an important role, for example in densely choreographed slapstick scenes. At the latest since the sound film dance movies are among the most popular branches. If the early dance movies were heavily geared towards the revue, newer productions are usually centered around young dancers that have to overcome all kinds of obstacles in order to be able to dance. This formula is very successful – films like Step Up or Street Dance exist in numerous variants and reiterations. Not less popular are various casting shows, celeb-dancing shows or music and dance TV series like Glee or Smash.

Apparently dancing emits a particular charm, it disrupts the plot of the movie or TV series. The dancing is sometimes explained within the plot and sometimes excluded from the storyline and creates an alternate world, an artistic means. Dance can alternate between those two possibilities; reality suddenly becomes choreographed or fantasy becomes reality. In that relationship the tension between appearances and reality in society repeats itself.

But not only the function of dance as a stylistic means is what is interesting, also the specific movements themselves are crucial. The choreography can underline and accentuate the plot of a film or TV series, as well as secretly undermine or parody it. Dance creates a second world that has its own language and meaning, that functions beyond sign and concept.

Preliminary there will be a reading group in Vienna on the topic of dance theory that should also make it easier for people without previous dancing knowledge to realize a contribution.
We hope that in this manner, versatile and unusual perspectives can be gathered for this volume.

It is planned to publish the contributions in an anthology. Before that, there will be a workshop weekend in Vienna, the 4th-6th of september 2015, where an exchange among the authors takes place and your the concepts are put up for discussion.

Only precondition for submission of a paper is the willingness to engage critically with society and dance in film and television. It is also important, that you are ready to participate at the workshop and feel like working on the contribution together even beyond that.
Your abstract should not be longer than one page A4. We ask you to include your name, residence and e-mail address. It is possible to contribute papers in german and english language.

Please mail your abstracts until the 1st of june 10th of june latest to: kritTFM[at]gmx.net

We are looking forward to your strange, crazy, unusual contributions as well as to your meticulous, pedantic and well researched ones.

Yours,
KritTFM

You can find more information on the reading group and other events like the kritTFM brunches
on our blog: http://krittfm.blogspot.co.at/
or on facebook: https://www.facebook.com/krittfm
and on twitter: https://twitter.com/KritTFM

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen